
Ein Brief an meine Tochter
Meine Liebe,
ich sehe dich. Ich sehe, wie du dich bemühst, es allen recht zu machen. Wie du deine eigenen Wünsche zurückstellst, um andere nicht zu verärgern. Wie du dich entschuldigst, selbst wenn du nichts falsch gemacht hast – nur um den Frieden zu bewahren.
Und es macht mich wütend.
Nicht auf dich. Auf eine Welt, die dir beigebracht hat, dass dein eigenes Licht weniger wert ist als das Wohlbefinden anderer. Dass Harmonie wichtiger ist als deine Wahrheit. Dass du lieber leiser sein sollst, damit sich niemand unwohl fühlt.
Aber weißt du was? Dein Licht ist nicht dafür da, um sich zu opfern.
Du bist nicht auf dieser Welt, um dich kleiner zu machen, damit andere größer wirken. Du musst dich nicht verstellen, um geliebt zu werden. Und du darfst – du musst – lernen, dass dein eigenes Wohl genauso wichtig ist wie das der Menschen um dich herum.
Es wird Momente geben, in denen du Nein sagen musst, auch wenn es jemanden enttäuscht. Es wird Zeiten geben, in denen du für dich einstehen musst, auch wenn es Konflikte bedeutet. Und es wird Tage geben, an denen du erkennen wirst, dass wahre Liebe und echter Respekt nicht davon abhängen, wie oft du dich anpasst oder entschuldigst.
Ich weiß, es ist schwer. Ich weiß, du fühlst dich manchmal schuldig. Aber bitte vergiss nie: Du bist nicht egoistisch, wenn du dich selbst schützt. Du bist wertvoll. Dein Wohlbefinden zählt. Deine Gefühle sind wichtig.
Also verbrenne dich nicht, nur um andere zu wärmen. Bleib leuchtend, stark und wahrhaftig. Und wenn du mal zweifelst – ich werde immer hier sein, um dich daran zu erinnern.
In Liebe, Mama
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